Reden wir doch mal mit dem Noch-Chefredakteur der BILD, Kai Diekmann über Sexismus in BILD und in seiner eigenen Social Media Welt.
Aber nein, Kai Diekmann will nicht über Sexismus in BILD reden und schon gar nicht mit der Kampagne StopBildSexism. Er tauscht mit seinem Kollegen vom Playboy lieber “Schokohäschen“. Ob der Playboy bei ihm früher gut versteckt unterm Bett lag und er abends heimlich seine Karten mit Pin-up-Girls und Kataloge für Damenunterwäsche anschaute?
Heute macht er das auf jeden Fall anders. Heute darf er seine feuchten Jungs-Träume ganz öffentlich und unter Beifall vieler anderer “Jungs“ ausleben. Schließlich ist er der Chef der BILD. Und als solcher hat er sich ja auch einen Spaß daraus gemacht, die HeForShe–Kampagne zu diskreditieren.
Nein, der Chefredakteur der BILD, Kai Diekmann will nun wirklich nicht über Sexismus in BILD mit StopBildSexism reden!
Was früher an Sexismus und Rassismus noch meist in karnevalistischen Herrensitzung blieb, wird heute in den Social Media von den verantwortlichen Medien-Jungs genüsslich verbreitet. Ach nein, Rassismus ist ja political incorrect. Also bildet BILD Meinung mit Sexismus.
In den Social Media erreicht man(n) ja auch heute ein viel größeres, dankbareres Publikum als bei jeder Karnevalssitzung. Jungs, die sich nur wohl und sicher fühlen, wenn Frauen ihnen als “Schokohäschen“ serviert werden. Die in ihre Pubertät zurückfallen – oder sie sind ihr gar nicht entkommen – wenn sie auf erwachsene, weibliche Wesen treffen. Erwachsene Frauen machen ja auch Angst. Besonders die, die auch noch mit den Jungs über sowas Schreckliches wie Gleichberechtigung, Feminismus, Sexismus und so ein “Gedöns“ reden wollen.
So wie dem “Kleinkind“ der BILD, Chefkolumnist Franz Josef Wagner. Der wahrscheinlich immer noch von seiner “lieben“ Mutti abends gebadet, in den Schlaf gesungen und gewiegt wird. Wie soll der Mann auch mit erwachsenen Frauen seines realen Alters umgehen können? Nein, da kuschelt er sich lieber in die Arme von Mutti und fühlt sich sicher und geborgen. Vor all den “bösen“ Frauen des 21. Jahrhunderts, die ihm kein Fläschchen und keine Brust zum Stillen mehr geben wollen. Und nachts, wenn er schweißgebadet aus den Alpträumen von erwachsenen Frauen, die arbeiten gehen und auch noch Chefs sind, aufwacht, ruft er nach Mutti. Und in BILD darf er dann seine Ängste verbreiten, um die ganze Welt vor den “bösen“ Frauen des 21. Jahrhunderts zu warnen.
Der Chefredakteur der BILD sieht´s mit Wohlgefallen. Und entzieht sich selbst dabei jeder Verantwortung für den Sexismus, der unter seiner Führung und mit seinem Wissen täglich millionenfach verbreitet wird. Für ihn ist es gut so: BILD bildet sexistische Meinung!
Den engen Zusammenhang zwischen öffentlich verbreitetem Sexismus und Gewalt gegen Frauen und Mädchen will er nicht sehen und es soll ihn auch niemand darauf hinweisen. Nein, darüber will er nun wirklich nicht reden! Es gibt Wichtigeres für ihn zu tun.
Er muss mit seinen Jungs “Schokohäschen“ tauschen!