Man(n) wird doch noch in Deutschland sexistische, frauenverachtende Witze machen dürfen? Und das bitte schön auch in aller Öffentlichkeit, durch Amtsträger, finanziert von Steuergeldern der Bürgerinnen und Bürgern! – Ach nein, die Bürgerinnen haben in Triberg ja nichts zu sagen, sie können noch nicht einmal rückwärts in enge Parklücken einparken. Deshalb müssen ja auch Männerparkplätze her. Weil den Männern allein ist es von Gott gegeben, ihre Autos unbeschadet rückwärts in die engen Parklücken zu fahren!?
Vielleicht ist eine sexistische, frauenverachtende Haltung ja doch ein Qualifikationsmerkmal für Baden-Württembergische CDU Bürgermeister? Vielleicht hat der CDU Bürgermeister Gallus Strobel aber auch einfach nur das Motto der CDU Baden-Württemberg „Frauen im Fokus“ in bewährter Männermanier ganz falsch verstanden? Vielleicht ist ihm und seinen Mitstreitern aber von Gott leider auch nur – wenn überhaupt – das Rückwärtseinparken-Können mitgegeben worden?
Triberg, ein kleines „gallisches“ Dorf in Baden-Würtemberg? Dort hält man(n) die Diskriminierung und Verachtung von Frauen noch hoch! Hier gilt der „Mann“ noch als „Mann“! Hier darf man(n) noch – oder wieder? – von Amts wegen und mit Steuergeldern finanziert – Frauen sexistisch als Objekte in aller Öffentlichkeit darstellen, um die feuchten Träume nicht erwachsen gewordener Männer zu befriedigen. Wenn Mann sich schon zu Hause die Pornohefte und BILD-Girls nicht anschauen darf, weil „Mutti“ es verbietet, ja, dann malt er sich halt seine feuchten Träume auf Staatskosten an die Wand. Darf er ja auch, denn er ist der Bürgermeister. Und fürs Rückwärtseinparken-Üben darf er auch seine Männerparkplätze damit schmücken.
Es wundert dann doch ein wenig, dass aus den Reihen der CDU so wenig Kritik am Parteigenossen Gallus Strobel kommt. Dabei will der Generalsekretär mit dem Projekt „Meine CDU 2017“ die Partei doch nun endlich weiblicher werden lassen. Und in den Großstädten punkten. Dann müssten er und die Partei sich aber deutlich von Strobel abgrenzen und ihn zum Rücktritt auffordern. Auch von der Parteivorsitzenden Angela Merkel müsste es endlich eine klare Aussage geben. Frauendiskriminierung und – verachtung und eine sexistische Grundhaltung haben in der CDU keinen Platz.
Denn wer Frauen diskriminiert, sie allein auf ihr Äußeres reduziert und sexistisch objektifiziert, der hat eine Geisteshaltung, die bei der Diskriminierung von Frauen nicht stehen bleibt. Frauen- und Menschenverachtung gehen in eins. Wer Frauen diskriminiert, diskriminiert auch Menschen anderer Hautfarbe, anderer Religion, anderer sexueller Orientierung, mit anderen Lebensentwürfen usw.. Alles, was nicht in ein patriarchalisches, falsch verstandenes „konservatives“ Weltbild passt. Deshalb ist es nicht allein Aufgabe der Frauen, der Gleichstellungsbeauftragten, der CDU-Frauen – es ist die Verantwortung von uns allen – vor allem der anders denkenden Männer – gegen Sexismus und Diskriminierung aufzustehen.
Es ist eine dunkle, braune Soße, die gerade an ganz vielen Stellen in Deutschland hochkocht und salonfähig wird.
Man(n) wird doch noch …?